Demokratiewoche der BVJ/k

Was hat Toleranz gegenüber Andersdenkenden und -lebenden mit Demokratie zu tun und was würde mir fehlen, wenn ich in einer Diktatur leben müsste? Warum gehen Menschen für ihre Rechte auf die Straße oder setzen gar ihr Leben dafür aufs Spiel? Auf Fragen wie diese haben die Schüler*innen der Berufsvorbereitungsklassen BVJ/k und BV-Flexi in Dinkelsbühl nun Antworten. Eine Woche lang, vom 19.-23.02.2024, haben sie sich intensiv mit dem Grundgesetz und seinen Auswirkungen auf das eigene Leben beschäftigt, haben viel diskutiert, sich Gedanken darüber gemacht, wo Gefahren für die Demokratie lauern und wie weit sie selbst gehen würden, um sie zu retten.

Die Projektwoche unter dem Motto „Demokratie ist bunt“ wurde von bfz-Seminarleiterin Andrea Schenk in enger Abstimmung mit Klassenlehrerin Danja Berthold konzipiert. „Wenige in den Klassen hatten sich vorher Gedanken darüber gemacht, was Demokratie eigentlich bedeutet und dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir mit Meinungs- und Religionsfreiheit, mit einem Demonstrationsrecht leben und in freien Wahlen mitbestimmen dürfen, wie wir leben wollen“, erklärt die bfz-Mitarbeitende. Mit anschaulichen Mitteln hat sie deshalb versucht, den Jugendlichen in einer intensiven Woche die Grundwerte der Demokratie näher zu bringen. Mit Erfolg.

„Am letzten Tag haben wir den Spielfilm ‚Die Welle‘ gesehen und ich war schockiert, was Diktatur mit Menschen anstellen kann und wir haben in einem Film gesehen, wie Nawalny die Menschen bewegt hat“, erzählt der 17-Jährige Luca, dem die Demokratiewoche sehr viel gebracht hat und der jetzt besser verstehen kann, warum sich Menschen politisch engagieren – und dass in einer Demokratie jeder das Recht hat, so zu leben oder zu lieben wie er oder sie will. „Am Anfang haben wir über Geschlechter gesprochen, darüber, wie wir es finden schwul oder lesbisch zu sein und wir durften alle unsere Meinung sagen, es gab kein richtig oder falsch“, schildert er den anschaulichen Unterricht zum Thema Meinungsfreiheit und Toleranz. 

„Viele haben den Kopf voller Vorurteile und sind sehr anfällig für einfache, populistische Forderungen. Die wenigsten sind sich aber bewusst, was es für sie selbst bedeuten würde, wenn rechtspopulistische Ideen Wirklichkeit werden würden. Nur drei Menschen im Klassenzimmer, inklusive mir, haben keinen Migrationshintergrund!“, ergänzt die Seminarleiterin, die sich darüber freut, dass ihr Konzept aufging. Das in der Woche gemeinsam gestaltete Demokratieplakat, ein Statement für Vielfalt und Toleranz, auf dem sich die Klassen mit ihren Handabdrücken verewigten, hängt seitdem im Eingang des bfz-Standortes Dinkelsbühl. Mit Stolz gehen die Schüler*innen nun zwei Mal in der Woche daran nickend vorbei. 

Das Berufsvorbereitungsklassen richten sich an Jugendliche, die noch keinen Schulabschluss, noch keinen Ausbildungsplatz gefunden oder eine Ausbildung abgebrochen haben. Die Berufsvorbereitung findet in Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und den Berufsinformationszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) statt. Wöchentlich werden drei Tage Unterricht in der Berufsschule erteilt, zwei Tage gibt es Berufspraxis entweder in den bfz-Räumlichkeiten oder in Betrieben. […]

Text mit freundlicher Genehmigung von: bfz

- Danja Berthold -

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.