BSPlus erfolgreich zum Abitur

Mit den Worten „Ihr seid Perlen für die Gesellschaft“ richtete der Schulleiter des SBS, Dr. Friedhard Nichterlein, die Worte an die Absolventen der BerufsschulePlus, „ihr steht jetzt an einem entscheidenden Punkt in eurem Leben. Tatsächlich haben die 8 Schülerinnen und Schüler Herausragendes geleistet: Sie haben eine Berufsausbildung absolviert und ihre Fachhochschulreife in der Tasche. Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu qualifizieren, so Nichterlein, angestrebt werde in der Regel das gymnasiale Abitur. Die sei jedoch ein Abitur ohne Praxis, in der Wirtschaft sind junge Leute gesucht, die Theorie und Praxis verknüpfen, die es gelernt hätten, mit Menschen umzugehen, die neben fachlichen auch soziale, praktische und kognitive Kompetenzen erworben haben. Die BS+ler hätten beides: ein theoretisches und ein fachliches Grundgerüst, ideale Voraussetzungen, das berufliche Leben zu meistern.

Studiendirektorin Margit Schwandt, die die BS+ organisiert, wertschätzte in ihrer Eigenschaft als Klassenlehrerin die Leistungen der Schüler, sie seien die „Best of Scool“, die Elite des beruflichen Schulzentrums. Die Klasse habe die Herausforderung angenommen, zweimal wöchentlich abends den Unterricht in der Berufsschule Dinkelsbühl zu besuchen. Es habe sich eine hervorragende Klassengemeinschaft entwickelt, obwohl die Schüler unterschiedliche Berufsschulen besuchen und ganz verschiedene Ausbildungsberufe erlernt haben. Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik hätten am Abend ebenso die Schulbank gedrückt, wie eine Kinderpflegerin, ein Zimmerer, zwei Bankkaufleute, eine Steuerfachkraft und eine Hotelfachfrau. Lediglich im Fach Mathematik unterscheidet sich die Abiturprüfung nach Technikern und Nichttechnikern, in Deutsch und Englisch werden die gleichen Aufgaben bearbeitet.  

BSPlus 1Die Ergebnisse konnten sich durchaus sehen lassen – alle hatten bestanden, niemand hatte einen Schnitt unter drei, Johannes Ehlert, Primus und Klassensprecher, sogar einen Schnitt mit 1,5 der dem Worturteil „sehr gut“ entspricht. Er habe sie als Klassenlehrerin ausgesprochen gut unterstützt, so Schwandt, wann immer sie ihn gebeten hatte, etwas in die Gruppe zu schreiben, erschien auf ihrem Handy das Wort „erledigt“ – oft habe es nicht einmal eine Minute gedauert und die Mitschüler waren informiert. Er sei äußerst gewissenhaft gewesen, ein Banker mit wachem Geist, souveränem Auftreten, einem kühlen Kopf und dem Herz am rechten Fleck. 

Doch auch das Lehrerteam, das unterschiedlicher kaum sein könnte, lobten Nichterlein und Schwandt gleichermaßen. Das Fach Mathematik für die Techniker unterrichtet der Kollege Uwe Wüst vom Dinkelsbühler Gymnasium, Matthias Ballbach von der Wirtschaftsschule Dinkelsbühl und Oswald Hofmann von der Dinkelsbühler Berufsschule geben Mathematik in den ersten beiden Jahren und bei den Nichttechnikern. Englischunterricht erteilen Sonja Forster und Andreas Hümmer von der Wirtschaftsschule, das Fach gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen Jürgen Schäfer aus Rothenburg, die naturwissenschaftlichen Grundlagen Jörg Kolbinger, ebenfalls von der Berufsschule Rothenburg. Den Deutschunterricht der 11. Klasse übernehmen Manuela Räder-Barkholz und Simon Gerstlacher von der Wirtschaftsschule, die 10. und 12. Klasse unterrichtet die Fachbereichsleitung Margit Schwandt. Da die Abiturprüfungen in die vorletzte Juliwoche verlegt wurden, mussten die Korrekturen innerhalb einer knappen Woche abgeschlossen werden, um den Schülern noch mündliche Nachprüfungen zu ermöglichen. Alles habe reibungslos geklappt. 

Die Schüler erhielten als Erinnerung ein „Best of Taubertal“-Büchlein für den Urlaub zu Hause, dazu gab es, auf besonderen Wunsch des Klassensprechers, eine rote Rose, die gehöre einfach dazu. Johannes Ehlert dankte für drei wunderbare Jahre, eine Ära finde ein Ende, alle hätten ihr Etappenziel erreicht, die Ausbildung abgeschlossen und die Fachabiturprüfung bestanden. Wie in der Tour de France sei es bergauf und bergab gegangen, es gab trübe Tage und Sonnenschein. Die neuen, weiteren Ziele seien in die Ferne gerückt, aber greifbar.

Für einen der BS+ler kommt die Prüfung im September: Durch die Verlegung von Abschlussprüfungen in diesem Schuljahr fiel das Anfertigen seines Gesellenstücks als Zimmerer just in die Woche der BS+Abschlussprüfungen. Eine weitere Schülerin, die die ersten zwei Jahre die BS+ in Dinkelsbühl besuchte, hat ihren Abschluss an der Berufsschule Main-Spessart erfolgreich beendet.

Dass die jungen Menschen mit der Doppelqualifizierung besonders gefragt sind, belegt ein Gespräch mit einem der Ausbilder: Wir haben unserem Auszubildenden angeboten, nach den bestandenen Prüfungen im Betrieb zu bleiben und dual zu studieren, wir werden ihn dabei unterstützen. Für den waschechten Dinkelsbühler Philipp Kunder, der als Tubist in der Knabenkapelle spielt, ist das eine hervorragende Möglichkeit, sich beruflich weiter zu qualifizieren und vor Ort eine eigene Existenz aufzubauen. -sw-

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